„Rotterdam bietet uns einfach alles“
Die Rotterdamer Chemieindustrie wächst stetig weiter, was nicht zuletzt den hohen Investitionen seitens der Wirtschaft zu verdanken ist. Zu den treibenden Kräften dieses Erfolgs gehört auch Neele-Vat. In den vergangenen Jahren realisierte der Dienstleister unter anderem das größte Gefahrstoff-Distributionszentrum der Niederlande und tätigte hohe Investitionen in neue Dienstleistungen wie die Konsolidierung für den Export.
Mit 1200 Beschäftigten, 30 Niederlassungen in 12 Ländern und einem Umsatz von 500 Millionen Euro ist Neele-Vat ein Akteur von Weltformat. Zugleich hat sich das Unternehmen aber seinen Charakter als Familienbetrieb, der 1975 in Rotterdam gegründet wurde, erhalten. „Hier liegen unsere Wurzeln, und darauf sind wir stolz“, erklärt Business-Development-Manager Joost Mooijweer.
Alles unter einem Dach
Schon seit der Gründung des Unternehmens gehört die Chemie zu den Spezialgebieten von Neele-Vat. Was einst als Straßentransportunternehmen begann, hat sich inzwischen zu einem Komplettanbieter von Dienstleistungen entwickelt, der allein schon in Rotterdam über 60.000 m² Lager- und Warehousingkapazität sowie 100.000 Palettenplätze verfügt. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen mit „Rotterdam Blending & Filling“ die erste Abfüllstation im Rotterdamer Hafengebiet Maasvlakte, die das Umpacken in kleinere Gebinde anbietet.
Einzigartig an dem Komplex – außer der zentralen Lage und der multimodalen Erschließung – ist Mooijweer zufolge das „Alles unter einem Dach“-Konzept: „Rotterdam Blending & Filling bietet einen einzigen zentralen Standort für das Abfüllen, die Verpackung und Mischung von flüssigen chemischen Produkten sowie für deren Lagerung und weiteren Vertrieb.“
„State of the Art“-Warehouse
Zuvor hatte Neele-Vat bereits das größte Gefahrstoff-Distributionszentrum der Niederlande in Betrieb genommen. „Die internationale Nachfrage nach Lagerkapazität ist enorm angestiegen. Mit diesem neuen Warehouse auf modernstem Stand der Technik konnten wir unsere gesamte Lagerkapazität für Chemikalien und andere Gefahrstoffe verdoppeln“, fährt Mooijweer fort.
Trotz der Erweiterungen betrachtet der Business-Development-Manager den Platzmangel als größte Herausforderung dieser Zeit: „Die Kapazität allgemein, vor allem aber die Lagerkapazität ist knapp. Seit der Coronapandemie sind die Lager bis zum Rand gefüllt, und darum ist es schwierig, gut ausgestattete und effiziente Lagermöglichkeiten für unsere Kunden zu finden.“
Export-Konsolidierungszentrum
Mooijweer sieht in Rotterdam aber vor allem Chancen: „Im Vergleich zu anderen Häfen haben wir eine günstigere Lage und eine wesentlich bessere Konnektivität. Auch die Zahl der bedienten Bestimmungsorte ist weitaus höher als anderswo.“
Sowohl auf der Import- als auch auf der Exportseite der Lieferkette entdecken immer mehr Unternehmen die zahlreichen Vorteile des Rotterdamer Hafens. „Darauf reagieren wir mit dem Angebot der richtigen Dienstleistungen, beispielsweise mit unserem Export-Konsolidierungszentrum.“ In diesem Zentrum werden Gefahrstoffe verschiedener Kunden gelagert, bis ein Container effizient beladen werden kann. „Eine ideale Lösung für Unternehmen, die nicht ständig umfangreiche Ladungsströme versenden“, erklärt Mooijweer.
Digitalisierung
Eine so effiziente Lieferkette wäre ohne Digitalisierung natürlich nicht möglich. „Und das umfasst viel mehr als nur das Einscannen der Frachtbriefe“, so Mooijweer. „Während früher ein einziger IT-Mitarbeiter auf der Lohnliste stand, ist inzwischen eine komplette IT-Abteilung entstanden. Immer häufiger und in immer größerem Umfang werden über Dashboards Daten mit den Kunden geteilt. Dieser Einblick ist von entscheidender Bedeutung. Dabei legt keineswegs jeder Kunde Wert auf eine Flut von Informationen. Viele wollen nur informiert werden, wenn es bei einem Service aus irgendeinem Grund eine Abweichung gibt. Wichtig ist vor allem, dass die Daten schnell, korrekt und proaktiv weitergegeben werden.“
Solarmodule
Natürlich leistet Neele-Vat auch seinen Beitrag zur nachhaltigeren Gestaltung der Lieferkette. Mooijweer: „Das tun wir einerseits, indem wir unseren Kunden ein komplettes Transportpaket anbieten, sodass sie immer den nachhaltigsten Transportweg wählen können. Diese Entscheidung treffen unsere Kunden natürlich selbst. Und andererseits, indem wir selbst Nachhaltigkeitsmaßnahmen treffen. Kürzlich wurden auf unserer Hauptniederlassung Solarmodule installiert, und auch unsere Warehouses werden immer mehr auf Solarenergie umgestellt. Kürzlich haben wir auf unserem Warehouse auf der Maasvlakte sage und schreibe 5356 Solarmodule installiert!“
Laufender Prozess
Für Mooijweer gibt es keine Zweifel: „Rotterdam hat als Drehscheibe für Chemikalien in Containern einfach alles zu bieten. Der Hafen ist Europas größter petrochemischer Cluster, und für Neele-Vat der ideale Standort.“ Insbesondere im Bereich der Feinchemikalien sieht der Business-Development-Manager noch Wachstumschancen. „Beispielsweise bei verwandten Dienstleistungen wie Umpacken oder Erhitzen. Mit der Eröffnung unserer Umpackstation und Dienstleistungen wie der Konsolidierung für den Export leistet Neele-Vat einen guten Beitrag zur weiteren Optimierung der Lieferkette. Und erfreulicherweise folgen auch andere Akteure diesem Beispiel, im Bereich der Effizienz ebenso wie auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Es ist ein laufender Prozess mit dem Ziel, maximale Kundenzufriedenheit zu erzielen. Wir sind ganz sicher auf dem richtigen Weg“, so Mooijweer abschließend.