Mehr Unterstützung für die psychische Betreuung von Besatzungsmitgliedern auf Seeschiffen
Hafenpastor Dennis Woordward ist an Bord „coronageschützt“ tätigDeltalinqs, Vereniging van Rotterdamse Cargadoors (VRC - der Verband der Rotterdamer Schiffsmakler) und der Hafenbetrieb Rotterdam stimulieren derzeit ihre jeweilige Basis, in diesen schwierigen Zeiten Organisationen Hilfestellung zu leisten, die sich um die psychische Gesundheit von Seeleuten kümmern. So lautete das Ergebnis einer vom Hafenmeister Rotterdam, René de Vries, anberaumten Zusammenkunft des Port Welfare Committee (PWC). „Gerade jetzt ist diese Arbeit sehr wichtig.“
PWC kümmert sich um die psychische Gesundheit von Besatzungsmitgliedern auf Seeschiffen. Es hat sich gezeigt, dass die zwölf beteiligten sozialen und seelsorgerlichen Organisationen, die Schiffe besuchen, Schwierigkeiten haben, aufgrund der zusätzlichen Covid -19- Maßnahmen ihre Arbeit zu verrichten. Allerdings sei diese Arbeit derzeit sehr wichtig, lautet die Ansicht des Hafenmeisters, der zugleich auch Vorsitzender des PWC ist. „Ich verstehe die Sorgen von Seiten der Terminals oder Reedereien. Unter keinen Umständen will man Corona an Bord oder im Terminal riskieren. Die von uns unterstützten Organisationen haben wir gut ausgerüstet, und sie halten sich genauestens an die Vorschriften des niederländischen staatlichen Instituts für Gesundheit und Umwelt (RIVM). Die von ihnen verrichtete gute Arbeit geschieht im Interesse des Hafens“, ist auch die Meinung von Direktor Bas Janssen von Deltalinqs, dem Verband der Hafenunternehmer.
Ein anderes Gespräch oder eine zusätzliche Telefonkarte
„Nach einem Zeitraum von zehn Wochen kommt nun allmählich der Besatzungswechsel in Gang. In vielen Fällen kann das jedoch noch eine längere Wartezeit erfordern. Und das ist nicht nur für die betroffenen Seeleute ein Problem. Es dient ebenfalls nicht der Sicherheit in den Häfen. Es hat schon seinen Grund, dass Besatzungen regelmäßig ausgewechselt werden. Seeleute, die seit zwei Monaten auf ihre Ablösung warten und sich Sorgen um die Heimatfront machen, können gewiss etwas Unterstützung von außen gebrauchen. Ein anderes Gespräch, ein offenes Ohr, Verständnis oder Aufmerksamkeit von Seiten Dritter oder - praktisch gesehen - eine zusätzliche Telefonkarte, um die Heimatfront anzurufen, können in einer solchen Situation Wunder wirken", so Hafenmeister René de Vries.
Auch der Verband der Rotterdamer Schiffsmakler (VRC) unterstützt die Initiative des Rotterdamer Hafenmeisters. „Der VRC wird Schiffsagenten auf die Bedeutung von psychischer Hilfe in diesen besonders schwierigen Zeiten für Besatzungsmitglieder hinweisen sowie darauf, dass sie Besuchern von Schiffen behilflich sein sollen. Wir werden die Namen der beteiligten Organisationen aktiv an die betroffenen Unternehmen weitergeben und das Corona-Protokoll, mit dem die Besucher von Schiffen arbeiten, bekannt machen", äußerte sich Robert Bravenboer im Namen des VRC.
Froh über die Aufmerksamkeit
Pastorin Helene Perfors von der Nederlandse Zeevarendencentrale (niederländisches Zentrum für Seeleute) und Mitglied des Port Welfare Committee in Rotterdam freut sich über die Unterstützung: „Wir sind auf den Schiffen äußerst willkommen. Die Seeleute befinden sich häufig bereits monatelang an Bord und können das Schiff nicht verlassen, um beispielsweise persönliche Einkäufe zu tätigen. Sie freuen sich über unsere Aufmerksamkeit und die praktische Hilfe, die wir ihnen bringen können. Beispielsweise konnten vor kurzem Freiwillige der Flying Angel in Schiedam mit finanzieller Unterstützung des Port Welfare Committee einhundert Seeleuten eine kleine Tasche mit Dingen wie einer Telefonkarte und einigen zusätzlichen Toilettenartikeln überreichen. Schon allein die Tatsache, dass man an sie denkt, bedeutet diesen Menschen sehr viel.“
Port Welfare Committee
Am Port Welfare Committee sind der Hafenbetrieb Rotterdam, der Verband der Rotterdamer Schiffsmakler (Vereniging Rotterdamse Cargadoors -VRC) und die Organisation der Hafenunternehmer (havenondernemersorganisatie) Deltalinqs beteiligt. Jedes Jahr stellt der Ausschuss etwa EUR 140.000 zu dem Zweck bereit, das Wohlergehen der Besatzungen von Seeschiffen im weitesten Sinne des Wortes zu unterstützen. Der Betrag - der von den Reedereien, der Stiftung (Stichting) De Beer und dem Hafenbetrieb Rotterdam stammt - ist im weitesten Sinne des Wortes für das Wohlergehen der Seeleute bestimmt, die den Hafen von Rotterdam anlaufen.