CO2-Emissionen Hafen Rotterdam sanken 2022 um gut 4 %
Die CO2-Emissionen der Industrie und Elektrizitätswerke im Rotterdamer Hafen sind 2022 im Vergleich zu 2021 um 1 Mt (4,2 %) gesunken. Damit erreichte der Ausstoß wieder das Niveau von 2020, nachdem er im Jahr 2021 gestiegen war.
Die Reduzierung wurde vor allem durch die Chemie und die Hersteller von Industriegasen erzielt, denn diese Unternehmen schraubten ihre Produktion aufgrund der hohen Erdgaspreise zurück. Infolgedessen war ihr CO2-Ausstoß insgesamt 0,8 Mt (16 %) niedriger als 2021.
Die hohen Gaspreise haben außerdem dafür gesorgt, dass die drei Gaskraftwerke im Hafengebiet weniger und die beiden Kohlekraftwerke mehr Betriebsstunden machten. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine hob die niederländische Regierung einen vorherigen Beschluss auf, der den Betrieb von Kohlekraftwerken auf maximal 35 % ihrer Kapazität beschränkte. Der somit entstandene Spielraum sorgte dafür, dass die CO2-Emissionen der Kohlekraftwerke um 6 % (+0,3 Mt) zunahmen. Diese Steigerung wurde allerdings dadurch mehr als wettgemacht, dass die Emissionen der Gaskraftwerke um 16 % (-0,4 Mt) zurückgingen. Da in den Niederlanden immer mehr Elektrizität mithilfe von Windkraftanlagen und Solarmodulen erzeugt wird, haben die Kohle- und Gaskraftwerke 2022 insgesamt weniger Strom erzeugt als im Vorjahr.
Die Produktion der Raffinerien blieb aufgrund der hohen Nachfrage stabil und der CO2-Ausstoß ist geringfügig gesunken (0,1 Mt, -1 %).
Um die europäischen und niederländischen Ambitionen umzusetzen und die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 % zu senken, muss im Hafen eine CO2-Reduzierung von 13,2 Mt jährlich erzielt werden. Verschiedene Projekte, an denen die Industrie, der Hafenbetrieb und weitere Partner im Hafengebiet zurzeit arbeiten, bringen insgesamt eine Senkung um 13,7 Mt pro Jahr zustande. Zu diesen Projekten zählen unter anderem die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Porthos), die Herstellung von grünem Wasserstoff, die Elektrifizierung der Industrie und die Nutzung von Landstrom für die Schifffahrt. Vor allem die Produktion von Biokraftstoffen führt außerdem zu einer ansehnlichen Verringerung der CO2-Emissionen außerhalb des Hafens. Zusammengenommen kann die Industrie mit Projekten, die zurzeit vorbereitet und ausgeführt werden, 2030 gut 40 % der niederländischen Zielsetzung zur CO2-Reduktion realisieren.