Auswirkungen der Unruhen am Roten Meer auf den Umschlag in Rotterdam gering
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Die Unruhen rund um die Einfahrt ins Rote Meer werden im Januar 2024 zu einem zusätzlichen Andrang an den Containerterminals führen, aber ansonsten kaum Auswirkungen auf den Gesamtumschlag des Rotterdamer Hafens haben. Die Port of Rotterdam Authority rechnet allerdings damit, dass die Umschlagszahlen für 2023 um etwa 1,25 Millionen Tonnen niedriger ausfallen, da sich die Verlangsamung gerade um den Jahreswechsel herum auf den Umschlag auswirkt. Dieser „Ausfall“ wirkt sich dann wiederum positiv auf die Ergebnisse von 2024 aus.
Viele Hochseeschiffe aus dem Nahen Osten und Südostasien – insbesondere Containerschiffe – fuhren in den letzten Wochen den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung. Das bedeutet eine zusätzliche Fahrzeit für Containerschiffe von acht bis zwölf Tagen. Massengutfrachter sind durchschnittlich etwas langsamer unterwegs – 24 Kilometer pro Stunde statt über 33 Kilometer pro Stunde – und brauchen daher 11 bis 18 Tage länger. Die Entfernung von Singapur nach Rotterdam über den Suezkanal beträgt 8.288 nm (nautische Meilen) oder 15.349 km. Die Entfernung von Singapur nach Rotterdam über das Kap der Guten Hoffnung beträgt 11.755 nm oder 21.770 km.
Geringerer Umschlag im Dezember
Die Port of Rotterdam Authority hat errechnet, dass der Umschlag im Dezember aufgrund dieser Verzögerung um etwa 1,25 Millionen Tonnen geringer ausfiel. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 betrug der Gesamtumschlag des Rotterdamer Hafens 467 Mio. Tonnen.
Die Port of Rotterdam Authority vermutet, dass der Containerumschlag in den letzten beiden Dezemberwochen bei 65.000 TEU liegen wird, also etwa 0,65 Mio. Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Auswirkungen auf den Umschlag von flüssigem Massengut (z. B. Öl, Ölprodukte, Palmöl) werden von der Port of Rotterdam Authority auf maximal 0,5 Millionen Tonnen geschätzt. Rund 2,4 Millionen Tonnen flüssiges Massengut passieren auf dem Weg nach Rotterdam jeden Monat den Suezkanal, doch längst nicht alle Massengutfrachter wurden umgeleitet. Jeden Monat werden etwa 0,5 Millionen Tonnen trockenes Massengut (einschließlich Kohle und Eisenerz) durch den Suezkanal nach Rotterdam transportiert. Die maximale Auswirkung für diese Art von Fracht hält die Port of Rotterdam Authority bei etwa 0,1 Millionen Tonnen.