Vopak setzt mit deutschem Unternehmen auf Wasserstoffimport in Rotterdam
Das Tanklagerunternehmen Vopak und das deutsche Wasserstoffunternehmen Hydrogenious starten ein Joint Venture für die Speicherung, den Transport und die Lieferung von Wasserstoff anhand des Wasserstoffträgers Benzyltoluol. Über LOHC Logistix verpflichten sich die Unternehmen zum Bau einer Fabrik in Rotterdam, die zunächst 1,5 Tonnen Wasserstoff pro Tag aus diesem Träger entnehmen kann.
Eine endgültige Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen worden. Hierfür muss unter anderem das Lizenzierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Muttergesellschaften haben sich jedoch finanziell dem Projekt verpflichtet. Im Juni 2022 kündigte Vopak an, dass das Unternehmen bis 2030 eine (1) Milliarde Euro in neue Energie und nachhaltige Rohstoffe investieren wird.
LOHC-Technologie
Das LOHC-Technologie-Unternehmen LOHC Logistix hat sich zum Ziel gesetzt, die Wasserstofflogistik auf ein höheres Niveau zu bringen. Dazu wird die von Hydrogenious entwickelte LOHC-Technik eingesetzt.
Ein LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier = flüssiger organischer Wasserstoffträger) ist eine Möglichkeit, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff zu erleichtern, indem man ihn an eine chemische Verbindung, einen Wasserstoffträger wie beispielsweise eine Paste oder ein Öl, bindet. Ohne einen solchen Träger ist eine Temperatur von minus 253 °C für den Transport von Wasserstoff erforderlich. Zum Vergleich: Für LNG (Flüssiggas) liegt die Transporttemperatur bei minus 160 °C. Zudem erfordert die Speicherung von Wasserstoff ohne Träger solche Tanks, die einem sehr hohen Druck standhalten. Bei LOHC ist dies nicht erforderlich.