FincoEnergies ermöglicht nachhaltige Lieferketten

25 April 2025
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Lesedauer: 5 Minuten

„Es ist eine große Herausforderung, den Transportsektor CO2-neutral zu machen“

Der Güterverkehr verursacht mehr als 10 % der CO2-Emissionen weltweit. Und diese Emissionen nehmen jährlich immer noch um 3 % zu. „Dies unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit von Nachhaltigkeitsinitiativen wie dem Insetting“, sagt René Groot Bruinderink, Managing Director Carbon Management bei FincoEnergies, einem unabhängigen Anbieter von nachhaltigen Energielösungen.

<meta charset="utf-8">René Groot Bruinderink

Der Meeresspiegel steigt. Im günstigsten Fall beträgt der weltweite Anstieg bis zum Jahr 2100 durchschnittlich 37 Zentimeter, laut einer aktuellen IPCC-Studie. Als Anbieter von Biokraftstoffen ist FincoEnergies bestrebt, den Schaden zu minimieren und das optimistischste Szenario zu realisieren. „Das ist machbar, vorausgesetzt, dass bis 2050 kein CO2 mehr ausgestoßen wird“, so Groot Bruinderink. Als Nachhaltigkeitsberater im Rahmen der Energiewende kann er auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen. „Diese Erfahrung habe ich vor allem bei der Ausarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien für multinationale Unternehmen und beim Offsetting auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt gemacht. „Ich suchte nach einer stärkeren Verbindung zu physischen Vorgängen. Das GoodShipping-Angebot von FincoEnergies passt perfekt dazu.“ Die Marke GoodShipping macht durch Insetting eine nachhaltige Schifffahrt für alle zugänglich.

Bis zu 85 % weniger Emissionen

„Insetting“ bedeutet, die CO2-Emissionen innerhalb des Sektors, in dem sie entstehen, zu reduzieren. Wir tun dies, indem wir den Übergang von fossilen Kraftstoffen zu nachhaltigen Biokraftstoffen fördern“, erklärt Groot Bruinderink. (Siehe auch Kasten „Insetting“). Durch die Förderung dieser Umstellung werden 85 % der Scope-1-Emissionen reduziert und die Frachteigentümer können ihre Scope-3-Emissionen verringern, ohne dass die Verlader ihre Lieferkette anpassen müssen.

Meilenstein

Obwohl GoodShipping bereits 2017 mit dem Insetting begonnen hat, gab es lange Zeit keinen internationalen Standard. Gemeinsam mit unter anderem dem Smart Freight Centre (SFC), dem Weltwirtschaftsforum und DHL hat GoodShipping das Voluntary Market Based Measures Framework for Logistics Emissions Accounting and Reporting entwickelt. „Im Grunde handelt es sich dabei um ein Regelwerk zur Überwachung der Rückverfolgbarkeit und der Buchhaltung des Insettings, auch Book & Claim genannt“, erklärt Groot Bruinderink. Er nennt diese Rahmenbedingungen Meilenstein: „Durch die Einhaltung der Richtlinien wird Transparenz geschaffen, und die Unternehmen können ihre CO2-Reduktionen effektiv quantifizieren, verfolgen und nachweisen.“ Darüber hinaus fördert dieser Rahmen auch die Akzeptanz und Zuverlässigkeit des Insettings und sorgt für ein ausgereiftes Konzept.

Dies wird durch die Science Based Targets initiative (SBTi) bestätigt, einem internationalen Rahmenwerk, das Unternehmen dabei unterstützt, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu formulieren. SBTi hat kürzlich eine Konsultationsrunde durchgeführt, mit der die Book & Claim-Methode von GoodShipping unabhängig und wissenschaftlich untermauert wird.

Mehr als Biokraftstoffe für die Schifffahrt

„Das ist ein guter Anfang, reicht aber noch nicht aus“, so Groot Bruinderink weiter. „Wir müssen dies skalieren und weiterhin andere und zusätzliche Lösungen erforschen“, meint er. Der Biofuel Swap von FincoEnergies ist ein gutes Beispiel dafür. Das Ende 2024 gestartete Konzept ähnelt dem von GoodShipping, ist aber speziell auf den Straßengüterverkehr ausgerichtet. „Mit dem Biofuel Swap ermöglichen wir es Logistikdienstleistern, mehr Biokraftstoffe einzusetzen, unabhängig von physischen Infrastrukturbeschränkungen. Dadurch wird auch für sie eine stärkere Reduktion der Scope-1-Emissionen möglich“, verdeutlicht Groot Bruinderink.

Darüber hinaus hat FincoEnergies den DecarbDesk entwickelt, eine digitale Plattform, auf der Insetting-Zertifikate verwaltet, geprüft und gehandelt werden. Die neue Marktplattform ist eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Lösungen, die eine effiziente Zusammenarbeit ermöglichen und eine große Auswahl bieten. „Über den DecarbDesk bieten wir Lieferungen von GoodShipping, von der Biokraftstoffbörse und von anderen Anbietern an. Unsere Kunden können dann die gewünschten Zertifikate auswählen und sie auch wieder ihren Endkunden zuweisen“, erläutert Groot Bruinderink.

Freiwillig vs. obligatorisch

Während die Kompensation von Emissionen bisher oft freiwillig war, sieht Groot Bruinderink zunehmend Regeln und Verpflichtungen. Unter anderem mit der RED III-Richtlinie für erneuerbare Energien und FuelEU Maritime hat die Europäische Union das Ziel kürzlich verschärft. Mit diesen Richtlinien und Verordnungen schreibt die EU vor, dass ein zunehmender Prozentsatz des von Schiffen verwendeten Kraftstoffs aus Biokraftstoff bestehen muss. „Diese strengeren Vorschriften machen es wesentlich komplizierter. Für Verlader wird es schwieriger, den Unterschied zwischen freiwilligen und obligatorischen Maßnahmen zu erkennen. Wir haben den Überblick und beraten unsere Kunden natürlich gerne diesbezüglich.“

Was ist insetting?

Insetting ist das Prinzip, nach dem Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette reduzieren. Die CO2-Reduktion wird nicht durch Kompensation erreicht, sondern durch den tatsächlichen Einsatz nachhaltiger Alternativen innerhalb der Kette. Durch Zertifikate für die Verwendung von Biokraftstoff wird eine gleichwertige Menge an nachhaltigem Transport (sprich: CO2-Reduktion) erworben. Mit Insetting können Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer eigenen Wertschöpfungskette effektiv beeinflussen. Darüber hinaus setzt dieses Prinzip nachhaltige Impulse für langfristige Veränderungen in der gesamten Lieferkette.

Zusammenarbeit entscheidend

Die größte Herausforderung besteht nach Ansicht von Groot Bruinderink darin, alle Unternehmen davon zu überzeugen, bereits jetzt nachhaltige Biokraftstoffe einzusetzen: „Wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist, den Transportsektor CO2-neutral zu gestalten. Vor allem angesichts der ständig steigenden Anforderungen von Gesetzgebern, Aufsichtsbehörden und Gesellschaft sind effektive Lösungen ein Muss.“

Daher spielt die Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Laut Groot Bruinderink ist das GoodShipping-Angebot eine gute Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen Anlagenbesitzern, die ihre Scope-1-Emissionen reduzieren wollen, und Frachtbesitzern, die ihre Scope-3-Emissionen durch Insetting reduzieren wollen, zu fördern: „Fracht und Biokraftstoff sind durch die Insetting-Methode miteinander verbunden, wobei die Kosten für die Dekarbonisierung der Kette auf mehrere Glieder dieser Kette verteilt werden. Somit eine übergreifende Form der Zusammenarbeit.”

Darüber hinaus arbeitet FincoEnergies unter anderem eng mit der Port of Rotterdam Authority, dem Smart Freight Centre, dem Nederland Distributieland und einem umfangreichen Netzwerk von Beratern und Zertifikatslieferanten, zum Beispiel auch für Luftfracht, zusammen. FincoEnergies versteht sich, nicht zuletzt durch die Lieferung nachhaltiger Biokraftstoffe durch GoodFuels, als One-Stop-Shop“, sagt Groot Bruinderink.

„Switch to Zero“

Um die nachhaltige Schifffahrt ohne komplizierte Anpassungen in der Lieferkette zu beschleunigen, hat GoodShipping zusammen mit der Port of Rotterdam Authority die Kampagne „Switch to Zero“ ins Leben gerufen. Bei dieser Aktion hatten Unternehmen die Möglichkeit, das Insetting-Konzept niederschwellig kennenzulernen und die CO2-Emissionen (eines Teils) ihrer Fracht zu einem attraktiven Preis ohne weitere Verpflichtungen zu reduzieren. Auf diese Weise konnten sie die Erfahrung machen, dass Veränderung schon heute möglich ist und keine Anpassungen in der Lieferkette erfordert.

„Ich bin sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit allen unterschiedlichen Beteiligten, die an der Reduzierung der CO2-Emissionen innerhalb der Lieferkette mitwirken“, erklärt Groot Bruinderink. Das letztendliche Ziel wäre dann, dass Insetting-Lösungen gar nicht mehr gebraucht würden, weil der globale Transport an sich schon komplett nachhaltig ist.