Energietransitie

Teilnehmer am Test mit mobilem Landstrom für die Seefahrt bekannt

9 September 2019
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Fünf Marktpartner nehmen an einem Test der Stadt Rotterdam und des Hafenbetriebs Rotterdam in Bezug auf mobilen Landstrom an der Parkkade im Zentrum von Rotterdam teil. Das sind: ENGIE Ventures & Integrated Solutions BV; PON Power & Schwestergesellschaften; Aggreko Benelux; Mobiele Stroom BV sowie JP-Energiesystemen B.V. Es geht dabei um Landstrom für die Seefahrt.

Skyline Rotterdam Wilhelminakade Erasmusbrug
©WillemvanKasteren

Die Abnahme von Landstrom ist an den mehr als 500 Rotterdamer Liegeplätzen für die Binnenschifffahrt bereits seit Jahren obligatorisch. Es ist das erste Mal, dass solch ein Test mit mobilem Landstrom für die Seefahrt durchgeführt wird.

Seeschiffe, die im Hafen liegen, benötigen Strom. Dieser wird mit Hilfsmotoren erzeugt, und das führt zu Emissionen und an manchen Orten auch zu Lärmbelästigung. Diese Belästigung kann dadurch gesenkt werden, dass die Hilfsmotoren der Seeschiffe ausgeschaltet werden und die Seeschiffe mit externem Strom versorgt werden, nämlich mit Landstrom, der auch als „power to ship“ oder P2S bezeichnet wird. Landstrom ist eine teure Lösung, und Festanschlüsse an das Elektrizitätsnetz sind selten rentabel.

„Zum ersten Mal in ganz Europa findet ein Test dieser Größenordnung mit mobilem Landstrom statt. Das Pilotprojekt ist im Einklang mit den Bestrebungen, in Zukunft abgesehen von allen Binnenschiffen auch alle Seeschiffe im Hafen mit mobilem Landstrom zu versorgen“, erläutert Arno Bonte, Beigeordneter der Stadt Rotterdam für Nachhaltigkeit, Luftqualität und Energiewende.

„Dieser Landstrom-Test für die Seefahrt passt zu den Ambitionen des Hafenbetriebs Rotterdam, eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende zu übernehmen. Dies ist eines der vielen Projekte, an denen wir zur Verbesserung der Luftqualität vor Ort sowie zur Bekämpfung des globalen Klimawandels arbeiten“, sagt Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Die Teilnehmer

Die fünf Teilnehmer an dem Test nehmen dabei verschiedene Konzepte unter die Lupe. Es werden vor allem die technische und wirtschaftliche Machbarkeit, die Nutzerfreundlichkeit und die positiven Auswirkungen auf die Umwelt beurteilt:

  • ENGIE Ventures & Integrated Solutions B.V.: Hybrid-System mit einer Big Battery Box, integriert in einen mit Biokraftstoff (HVO) betriebenen Motor-Generator.
  • PON Power & Schwestergesellschaften: Hybrid-Container mit einer Batterie, in Kombination mit einem mit blauem Diesel (HVO) betriebenen Generator in einem 10-Fuß-Container.
  • Aggreko Benelux: LNG-betriebener Gasmotor in einem 20-Fuß-Container.
  • Mobiele Stroom BV: Bio-LNG-betriebene Turbine in einem 20-Fuß-Container.
  • JP-Energiesystemen B.V: Mit Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellenaggregat, in Kombination mit einer kleinen Batterie.

Dauer des Tests

Der Test beginnt im Laufe des Herbstes 2019 und wird bis zum nächsten Frühjahr dauern. Jedes System wird zwei bis vier Wochen lang an einem Standort in der Mitte der Parkkade aufgestellt und dabei die an einem (1) Liegeplatz anlegenden Seeschiffe mit Landstrom versorgen. Während der Tests werden Messungen vorgenommen, um den Rückgang der Lärm- und Emissionswerte dieser Systeme festzuhalten. Dies erfolgt immer im Hinblick auf dasselbe Schiff, das mit seinen eigenen Generatoren Strom erzeugt.

Parkkade

Der Test findet an den öffentlichen Liegeplätzen für die Seefahrt an der Parkkade im Zentrum von Rotterdam statt. Dort legen viele Küstenschiffe von Reedereien wie Wilson, Vertom und Wijnne&Barends an. Im Prinzip kann jedes Seeschiff, das dort anlegt, den mobilen Landstrom nutzen. Es sind jedoch noch lange nicht alle Seeschiffe mit einem Anschlussstecker ausgerüstet.

Phase B

Der mobile Landstrom-Test ist in Phasen eingeteilt. Nach dem erfolgreichen Abschluss von Phase A ist geplant, daran anschließend mit der nächsten Phase (Phase B) zu starten. Diese richtet sich dann vor allem auf den Landstrom für größere Seeschiffe.