Energiewende

Studie weist Transport von grünem Wasserstoff von Island nach Rotterdam vor 2030 als realistisch aus

15 Juni 2021
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Landsvirkjun, die nationale Energiegesellschaft Islands, und der Rotterdamer Hafen haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding - MOU) zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie für den Export von grünem Wasserstoff von Island nach Rotterdam unterzeichnet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein solches Projekt technisch umsetzbar und finanziell attraktiv sein könnte und einen bedeutenden Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten würde, da die Volkswirtschaften in den kommenden Jahrzehnten weltweit von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umsteigen werden.

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Die beiden Unternehmen arbeiteten zusammen, um die Schlüsselkomponenten der Wertschöpfungskette von erneuerbarer Stromerzeugung und Wasserstoffproduktion in Island und den darauffolgenden Transport der Produkte zum Hafen von Rotterdam zu erfassen. Es wurde ein Vergleich möglicher Wasserstoffträger unter Berücksichtigung von Energiedichte, Kosten, Bedarf und anderen Kriterien durchgeführt.

Die Studie zeigt, dass das erste derartige Projekt in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts realisiert werden und zwischen 2 und 4 TWh (etwa 200 bis 500 MW) liefern kann. Diese ersten Schritte können zu einer CO2-Senkung von bis zu einer (1) Million Tonnen pro Jahr beitragen, während längerfristig eine Senkung im Rahmen von mehreren Millionen Tonnen möglich ist. Die benötigte Energie kann mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Geothermie und Wind generiert werden. Die Verfügbarkeit verschiedener nachhaltiger Energiequellen ist ein großer Vorteil für Island und führt zu einem wettbewerbsfähigen Preis für den isländischen Wasserstoff auf dem europäischen Markt. Der Wasserstoff soll durch Elektrolyse erzeugt und dann entweder verflüssigt oder zwecks des Transports nach Rotterdam in einen Träger umgewandelt werden, wo er zur Verwendung im Hafen oder im Hinterland zurückgewonnen würde.

Die Vision von Landsvirkjun ist eine mit erneuerbaren Energien betriebene, nachhaltige Welt. Das Unternehmen spielt bereits jetzt eine bedeutende Rolle bei der Senkung der CO2-Emissionen und beabsichtigt, auch bei der Energierevolution, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erfolgen muss, eine bedeutende Rolle zu spielen.

Der Rotterdamer Hafen als Europas größter Hafen und wichtigste Energiedrehscheibe hat einen ehrgeizigen Wasserstoff-Masterplan entwickelt, mit dem er vorhat, die wichtigste Importdrehscheibe für Wasserstoff zur Versorgung der sich wandelnden Energie-Auskopplung in Europa zu werden. Auf Anfrage der niederländischen staatlichen Behörden ermittelte der Hafenbetrieb Rotterdam, zwecks der Deckung der zukünftigen europäischen Nachfrage, Länder und Unternehmen mit hohem Potenzial für den Wasserstoffexport, wobei Island zu den starken Kandidaten zählt.

Landsvirkjun und der Rotterdamer Hafen beabsichtigen, weiterhin eng zusammenzuarbeiten, um diese einzigartige Gelegenheit zu untersuchen und zu entwickeln. Sie erwarten, diese Pläne in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu konkretisieren.

Hordur Arnarson, CEO Landsvirkjun:
„Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind sehr vielversprechend. Wir bei Landsvirkjun sind entschlossen, auch weiterhin eine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien zu spielen. Dies ist der Weg in eine bessere Zukunft für uns alle. Wir glauben an unsere Partnerschaft mit dem Rotterdamer Hafen und freuen uns darauf, den besten Weg zu finden, unsere saubere Energie in ausländische Märkte zu transportieren.“

Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam, sagt dazu:
„Die Ergebnisse der Studie und die gute Chemie zwischen unseren beiden Unternehmen, die der Schlüssel zur Entwicklung solch wirkungsvoller neuer Lieferketten ist, stimmen uns sehr optimistisch. Island nimmt von je her eine Vorreiterrolle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein. Diese neue grüne Energie für Europa, die über die Rotterdamer Terminals und Pipelineinfrastruktur vertrieben werden soll, kann einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung unseres Industriekomplexes und unserer Kunden in anderen Teilen Europas leisten.“