Jahresbericht informiert über Entwicklungen im Hafen und Hafenbetrieb Rotterdam
- Im Hafen zeigt sich eine Erholung vom Corona-Tief 2020
- Investition in die Zukunft: Energiewende und Digitalisierung
Im Rotterdamer Hafen wurden 2021 wieder ebenso viele Güter umgeschlagen wie vor der Pandemie 2019. Der Gesamtumschlag nahm gegenüber 2020 um 7,3 % zu. Besonders auffallend war der Containerumschlag, bei dem ein Anstieg auf einen Rekordumfang von 15,3 Mio. TEU zu verzeichnen war.
Durch einen höheren Umsatz und geringere Kosten erzielte der Hafenbetrieb Rotterdam ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern in Höhe von 512,2 Mio. € (2020: 477,5 Mio. €). Die Energiewende nimmt im Hafen zunehmend mehr Form an. Für verschiedene Projekte wurde im vergangenen Jahr eine Investitionsentscheidung getroffen, für weitere Projekte steht die Entscheidung im Laufe des Jahres 2022 an. Darüber sowie über noch zahlreiche weitere Aspekte informiert der Geschäftsbericht mit dem Thema „Gemeinsam am Hafen von morgen bauen“.
In puncto Sicherheit sind im Hafen 2021 keine großen Zwischenfälle oder Unfälle zu verzeichnen, sowohl in der Schifffahrt, an Land als auch bei der Sicherheit von Informations- und Kommunikationssystemen.
Finanziell kann man im Hafenbetrieb auf ein gutes Jahr zurückblicken. Die Einnahmen aus den Hafengebühren stiegen um 2,6 % auf 772,7 Mio. €, während die operationellen Ausgaben um 5,5 % auf 260,5 Mio. € zurückgingen. Das Betriebsergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich um 7,3 % auf 512,2 Mio. €.
Effizienz
Der Hafenbetrieb investiert in digitale Infrastruktur, um die über Rotterdam verlaufenden Logistikketten noch effizienter zu gestalten. Als Beispiele lassen sich die digitalen Planungstools Routescanner und Nextlogic sowie der 2021 eingeführte Blockchain-Service Quay Connect anführen. Mit dem letztgenannten Service wird ein effizienterer Export ins Vereinigte Königreich ermöglicht.
Die Umsetzung großer Projekte erfordert einen langen Atem. Sechs Jahre nach der Unterzeichnung des Klimaübereinkommens von Paris befinden sich einige große Projekte mit bedeutenden Auswirkungen in der Phase der definitiven Beschlussfassung, sowohl beim Hafenbetrieb als auch in der Wirtschaft. Im vergangenen Zeitraum wurden beispielsweise die definitiven Verträge mit den vier Unternehmen geschlossen, die das CO2-Transport- und -speicherungssystem Porthos nutzen; zudem wurde eine große Landstromanlage im Calandkanaal übergeben und begann Shell in Pernis mit dem Bau einer großen Biokraftstoffanlage. Für dieses Jahr werden Investitionsentscheidungen u. a. für Porthos, die Wasserstoffleitung durch das Hafengebiet HyTransPort sowie eine erste große Anlage für grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte erwartet.
35 % der niederländischen CO2-Einsparung
Die derzeit geplanten Projekte im Rahmen der Energiewende erzielen zusammen eine CO2-Einsparung von insgesamt 23 Mio. t. Dies sind 35 % der gesamten niederländischen Zielsetzung für die CO2-Einsparung für 2030. Darüber hinaus arbeitet der Hafenbetrieb mit verschiedenen Partnern am Import von Wasserstoff für die Industrie in Rotterdam und anderen Orten. Ein Import von 1 bis 2 Mio. t Wasserstoff im Jahr 2030 ist realisierbar und ermöglicht eine weitere CO2-Einsparung von 10 bis 20 Mio. t. Zur Umsetzung dieser Projekte ist der Hafenbetrieb mit verschiedenen staatlichen Stellen über eine anspornende, effektive staatliche Politik im Gespräch; dabei geht es um die Schaffung von Möglichkeiten innerhalb der gesetzlichen Stickstoffgrenzwerte, die Realisierung der Infrastruktur für (neue) Energieträger, den zweckmäßigen Einsatz von Gebühren, Fördermitteln und Auflagen für Unternehmen und vor allem um Tempo.
Der Titel des Jahresbericht 2021 lautet „Samen bouwen aan de haven van morgen“ (Gemeinsam am Hafen von morgen bauen). Der Jahresbericht informiert über die Leistungen und Ergebnisse des Hafenbetriebs Rotterdam im Jahr 2021. Der vollständige Jahresbericht ist nur auf Niederländisch verfügbar. Internationale Leser können die deutschen Highlights herunterladen.