Erster Container mit Avocados aus Ruanda in den Niederlanden eingetroffen

Lesedauer: 3 Minuten

Montag, den 27. November, kam der erste Kühlcontainer mit Avocados aus Ruanda bei Avor in Poeldijk an. Dies geschah im Beisein des ruandischen Botschafters in den Niederlanden Olivier Jean Patrick Nduhungirehe, seines Kollegen Jean Hugues Mukama, Nico Spruijt von Avor und Tom Bouwman von Flying Swans.

„Die Qualität der Früchte ist gut und die Avocados eignen sich zur Reifung für unsere Kunden“, so Nico Spruijt, kaufmännischer Leiter von Avor, der die Avocados importiert hat. Diese erfolgreiche Ankunft wird als Durchbruch in der Entwicklung des Gemüseanbaus in Ruanda angesehen, da das Land hiermit Zugang zum europäischen Markt erhält.

Zusammenarbeit zwischen Ruanda und den Niederlanden

Diese Lieferung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen mehreren Parteien in Ruanda und den Niederlanden. Der Exporteur in Ruanda ist SOUK Farms. Das Unternehmen wurde beim Sortieren, Verpacken und Verladen der Avocados von lokalen Experten des IDH im Rahmen des HortInvest-Programms der niederländischen Botschaft in Ruanda unterstützt. Die Logistik von der Verladeort bis zum Hafen von Rotterdam wurde von Maersk abgewickelt und der gesamte Prozess wurde von Flying Swans überwacht und unterstützt. „Flying Swans arbeitet bei seinen Projekten immer mit lokalen Partnern, den Behörden vor Ort sowie niederländischen Unternehmen zusammen“, erklärt Marcel Biemond, Direktor von Flying Swans.

Northern Corridor

Der Container wurde per LKW von Kigali in Ruanda über Uganda zum Hafen von Mombasa in Kenia gefahren. Diese Route wird als „Northern Corridor“ (Nördlicher Korridor) bezeichnet und Kenias Ziel ist es, mit dem Hafen von Mombasa auch die Länder im Hinterland dieses Korridors zu bedienen. Flying Swans arbeitet an mehreren Entwicklungen für die Kühllogistik in diesem Korridor, wie z. B. dem Transport von Kühlcontainern mit dem Zug zum Hafen und der Entwicklung von Konsolidierungszentren für Obst, Gemüse und Blumen an wichtigen Logistikknotenpunkten. „Die Entwicklung einer effizienteren Hinterlandlogistik wie dieser ist wichtig, um die Exportketten von Obst und Gemüse in die Niederlande wettbewerbsfähiger zu machen“, meint Nico Spruijt von Avor.

Avocados aus Ruanda

Seit einigen Jahren exportiert Ruanda immer größere Mengen an Avocados nach Übersee, insbesondere in den Nahen Osten. Dies geschah allerdings bisher nur per Luftfracht, mit Ausnahme eines einzigen Testcontainers, der letzten November nach Dubai verschifft wurde. Dieser Testcontainer und die Lieferung in die Niederlande zeigen, dass es möglich ist, Avocados per Seefracht aus Ruanda zu exportieren. „Der Export von Avocados per Seefracht ist unserer Meinung nach der einzig nachhaltige Weg, denn er ist billiger und verursacht im Vergleich zur Luftfracht viel weniger CO2-Emissionen“, sagt Marcel Biemond von Flying Swans.

Flying Swans

„Wir glauben an das Potenzial afrikanischer Länder und insbesondere Ruandas, Obst und Gemüse zu exportieren, aber dafür muss ihre Kühllogistik gut organisiert sein“, so Marcel Biemond weiter. Das ist das Ziel des Programms Flying Swans, das von Invest International finanziert wird. „Invest International treibt die Entwicklung eines nachhaltigen und integrativen internationalen Handels proaktiv voran. Das hier ist ein tolles Beispiel für eine Win-Win-Situation, in der die CO2-Reduzierung in der Logistik mit der Schaffung von Chancen und wirtschaftlichem Wert kombiniert wird“, erklärt Femke Bos, Director Business Development, Strategy & IESG bei Invest International.

Chancen für die Niederlande

„Dieses Projekt zeigt, dass niederländische Unternehmen im Obst- und Gemüsesektor Pioniere sind, die immer neue Möglichkeiten sehen und mit Unternehmergeist zur Entwicklung der Infrastruktur weltweit beitragen“, sagt Janine Luten, Direktorin von GroentenFruitHuis. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich noch mehr Avocados aus Ruanda in Europa ankommen, und auch bei anderen Produkten kann zunehmend der Wechsel von der Luftfracht zur Seefracht vollzogen werden. Das ist auch einer der Gründe, warum die Port of Rotterdam Authority die Aktivitäten von Flying Swans unterstützt. „Als wichtigster Importhafen für Obst und Gemüse in Europa stellen wir unsere Dienstleistungen und Infrastruktur gerne zur Verfügung, um diese Initiativen voranzubringen und den Logistikprozess nachhaltiger zu gestalten“, erklärt Danny Levenswaard, Direktor für Stückgut der Port of Rotterdam Authority.

Quelle: Flying Swans