
Speicherung und Verwendung von CO2
Die Port of Rotterdam Authority verfolgt eine umfassende Strategie zur Transformation in einen klimaneutralen Hafen. Die Speicherung, der Transport und die (Wieder-)Verwendung von CO2 sind Teil dieser Strategie. Auf diese Weise können wir Emissionen kurzfristig erheblich reduzieren und gleichzeitig das Fundament für eine Kreislaufwirtschaft auf der Basis von Kohlenstoff und Wasserstoff legen.

CO2-Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS)
Die dauerhafte Speicherung von CO2 ist von entscheidender Bedeutung, um die europäischen Klimaziele zu erreichen. Die EU hat es sich daher zum Ziel gesetzt, ab 2030 jährlich 50 Millionen Tonnen CO2 durch Carbon Capture & Storage (CCS) zu speichern.
In Rotterdam tragen Projekte wie Porthos und Aramis zu diesem Ziel bei. Damit können künftig pro Jahr rund 10 Millionen Tonnen CO2 gespeichert werden.
Es handelt sich dabei unter anderem um CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff freigesetzt wird, sowie um Emissionen aus der chemischen Industrie und Raffinerien, die in den kommenden Jahren noch unvermeidbar sind. Dazu zählen auch Restemissionen aus der Gewinnung von Biokraftstoffen.
Das CO2 wird sicher abgeschieden und in leeren Gasfeldern tief unter der Nordsee gespeichert. Die dabei verwendete Technik ist nicht neu und wird unter anderem in Norwegen bereits seit über 25 Jahren eingesetzt.
Onboard Carbon Capture
Neben CO2 aus der Industrie können auch Emissionen an Bord von Schiffen aufgefangen werden. Dieses Verfahren nennt sich Onboard Carbon Capture und stellt eine wichtige Ergänzung zum Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe dar, um die Emissionen der Schifffahrt zu reduzieren.
Das Rotterdamer Unternehmen Value Maritime betreibt derzeit über 30 Anlagen zur CO2-Abscheidung an Bord von Schiffen. Das abgeschiedene CO2 wird an den Gewächshausgartenbau geliefert, wo es als Düngemittel dient und so den Einsatz von Erdgas reduziert. Das CO2 kann auch auf Schiffen gespeichert werden.
Europäische Infrastruktur
Für den Transport großer CO2-Mengen wird der Hafen von Rotterdam über Rohrleitungen mit anderen Industrieclustern verbunden. So erhält Rotterdam mit dem Delta Rhine Corridor eine neue Verbindung zum Ruhrgebiet für den Transport von Wasserstoff und CO2. Auch CO2-Leitungen zwischen Antwerpen, Zeeland und Rotterdam sowie potenzielle Verbindungen zu anderen europäischen Ländern, die ebenfalls an CCS-Projekten arbeiten, werden in Betracht gezogen.
Diese Infrastruktur erleichtert die CO2-Speicherung und schafft die Grundlage dafür, dass Rotterdam als CO2-Hub der Zukunft fungiert, wenn Kohlenstoff zu einem zentralen Rohstoff für die zirkuläre chemische Industrie und nachhaltige Kraftstoffe wird.
CO2 als Rohstoff (CCU)
Die Port of Rotterdam Authority verfolgt das Ziel, in Rotterdam langfristig ein möglichst zirkuläres Ökosystem zu etablieren, in dem CO2 als Rohstoff genutzt wird.
Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von CO2 zur Herstellung von synthetischem Flugkraftstoff, Kunststoffen und Basischemikalien. Diese werden nicht aus fossilen Rohstoffen, sondern aus Wasserstoff und biogenem Kohlenstoff hergestellt. Dies ist ein Bestandteil unserer Strategie für zirkuläre Rohstoffe und nachhaltige Kraftstoffe.

Foto header: ©PorthosCO2