Material mit Geschichte

Bei Buurman Rotterdam dreht sich alles um die Wiederverwertung. Ein zirkulärer Baumarkt, in dem man gebrauchte Materialien und Rotterdamer Stadtholz bekommt. Holz, das auch in der offenen Holzwerkstatt für Tischlerkurse verwendet wird.

Buurman an der Kailewerf ist allerdings nicht nur ein zirkulärer Baumarkt und eine Möbelwerkstatt, sondern auch eine Abfallaufbereitungsfirma. „Wir holen an verschiedenen Orten in der Stadt brauchbare Restmaterialien ab, zum Beispiel bei Museen, Festivals, Bauunternehmen und Ausstellungen“, erklärt Mitbegründerin Laura Rosen Jacobson. „Wir haben Buurman vor sieben Jahren geöffnet, weil uns auffiel, dass viel zu viel gute Baumaterialien in Containern verschwinden und als Abfall entsorgt werden. Dabei kann man diese Materialien noch perfekt wiederverwenden.“

Robuste Frühstücksbrettchen aus Rotterdamer Stadtholz

Buurman rettet auch gefällte Baumstämme in der Stadt vor dem Häcksler. „Stadtbäume werden aus ganz unterschiedlichen Gründen gefällt“, fährt Laura Rosen Jacobson fort. „Zum Beispiel aufgrund von Krankheiten, Bauarbeiten oder Alter. Es ist unglaublich schade, wenn das Holz dann im Häcksler endet. Was könnte es besseres geben als lokales Holz? Komischerweise sind viele niederländische Holzsorten nicht besonders beliebt, wie beispielsweise Eschen und Platanen. Dabei kann man sie perfekt zu wunderschönen Produkten verarbeiten.“ Bei Buurman werden aus den gefällten Rotterdamer Stadtbäumen robuste Frühstücksbrettchen gemacht. „Wir wissen von jedem Baum genau, wo er gestanden hat und warum er gefällt wurde.“

Mission

Bei Buurman ist man der Meinung, dass die Abfallverwertung von heute nicht mehr zu den Umweltzielen der Welt von morgen passt. Einer Welt, in der Themen, wie Rohstoffknappheit, Kreislaufwirtschaft und Senkung von CO2-Emissionen eine wichtige Rolle spielen. „Baumaterialien, die nach einem Bauprojekt oder einer Veranstaltung übrigbleiben, verschwinden oft im Verbrennungsofen“, wie Laura Rosen Jacobson weiß. Dabei kann man daraus oft noch so einiges machen. In unserem Baumarkt tragen wir allerhand Restmaterialien zusammen. Da ist alles dabei, von Abbruchholz über Eisenwaren und Kassettentüren bis hin zu Bleiglasfenstern. Wir verkaufen dieses ‚Material mit Geschichte‘ anschließend zu günstigen Preisen an Heimwerker und Fachleute, damit sie es wieder für ihre eigenen Projekte einsetzen können. Wir betrachten es als unsere Mission, die Rotterdamer Einwohner in die Wiederverwertung von Restmaterialien einzubeziehen. Auf diese Weise leisten wir zusammen einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.“

Tischlerei

Die Rotterdamer werden auch in der offenen Möbelwerkstatt in die Wiederverwertung eingebunden. Dort bietet Buurman Tischlerkurse für drei verschiedene Niveaus an. „Wir arbeiten dabei mit den Materialien aus unserem zirkulären Baumarkt. Damit zeigen wir den Leuten, dass man nicht unbedingt zu Ikea muss, wenn man ein neues Möbelstück braucht. Man kann es auch selber machen. Außerdem macht das auch noch viel mehr Spaß!“

Quelle: Rotterdam. Make It Happen.